Mein erster Waller !  Fangbericht eines Meterwallers von steppes

Nach dem ich nun bereits mehrere kleine Hechte (25-45cm) und einen zum Verzehr verwendbaren (70cm) Hecht auf Spinner und Blinker, um die Nachmittagszeit (15-18 Uhr) gefangen habe, wollte ich nun beim Nachtangeln mein Glück versuchen. Um ca.20 Uhr kam ich am Alt-Rhein an und packte meine Angelsachen aus, danach fing ich 5-6 Köderfische für die Nacht. Gegen 21 Uhr hatte ich endlich meine beiden Grundruten fertig bestückt und im Wasser.

Ich ziehe die Köderfische immer mit der Ködernadel, von der Rückenflosse zum Maul, auf einen 1 er Sumo Haken von DAM oder einem Drilling (mit 40-50cm 7x7 Stahlvorfach) auf.

Nun hieß es warten. Nach ca. 1 Stunde waren leichte Zupfer an der Angelspitze zu bemerken, diese waren jedoch so schwach das ich mir erst dachte es wäre evtl. ein Ast o.ä. in die Schnur getrieben. Nach etwa 30min. läutete die Rutenglocke das erstemal kurz und danach waren wieder nur die extrem leichten Zupfer zu bemerken, als ich mich nach weiteren 20min. entschloß den Köder neu auszuwerfen mußte ich feststellen das von meinem Köderfisch (ca.13cm) nicht mehr sehr viel übrig war. Es sah so aus als hätte jemand das Fleisch schön sauber von den Gräten gezogen.

steppes mit wallerSo etwas bringen nur Krebse fertig ! *grrrrr**

Also, neuen Köderfisch drauf und bloß nicht wieder an die gleiche Stelle werfen. Bis 2 Uhr Nachts tat sich nichts, grade als ich mir eine Tasse Kaffe einschenken will passiert es, erst ein kurzes heftiges läuten des Glöckchens, kurze Pause und dann auf ein Neues nicht endend wollendes Läuten. Ich zur Rute, Rollenbremse leicht zugedreht (Ich habe die Bremse immer voll offen) und angeschlagen. Ich dachte im ersten Moment ich hätte einen Hänger, mit einem so starken Widerstand hatte ich nicht gerechnet, als ich jedoch den Lärm der Rollenbremse hörte und den kraftvollen Zug an der Rute spürte, schlug mein Herz schneller. Nach einem Drill von etwa 5 min sah ich endlich im Mondscheinlicht meinem Gegenüber in die winzigen Augen. Ich konnte es nicht glauben "Ein Waller".

Überrascht war ich in so fern, weil mein Bruder noch an diesem Abend (gegen 23 Uhr) auf dem Handy anrief und scherzhaft fragte ob er mit dem Hänger kommen solle, um den Waller einzuladen.:-))

Nun weiter: Der Waller lag regungslos vor meinen Füßen. Laut Berichten aus Fachzeitungen ist bei einem Waller eine Flucht vom Ufer nicht zu befürchten. Der Haken hatte sich sauber in die Unterlippe gehakt. Nach dem wiegen und Messen (1 m und 8,4 Kg) nahm ich Ihn aus und wickelte ihn in ein feuchtes Handtuch. Das wohl größte Wunder an der ganzen Sache ist, daß mir nicht die Schnur gerissen ist, ich hatte auf dieser Rolle nur eine 0,25 Forellen Schnur. Auch Rute und Rolle sind bereits über 10 Jahre alt und sind aus meinem Vater seinem Bestand.

An diesem Tag blieb ich noch bis ca.11 Uhr, konnte aber keinen einzigen Biss mehr verzeichnen. 2 Tage später war ich wieder an der gleichen Stelle über Nacht und mußte am nächsten Morgen ohne einen einzigen Biss von dannen ziehen. Nun bin ich auch vom Wallerfieber befallen und hoffe das ich, mit auf Waller abgestimmter Angeltechnik, noch einige *größere*lol** Exemplare erwischen kann.

Bis bald .......euer steppes

FACTS
Gerät:
2.70 m Plastic Rute aus der ex DDR mit alter Shakespire Rolle, bespult mit 300 m Forellenschnur in 0,25mm
Köder:
Handlanges, totes Rotauge,aufgezogen auf SUMO Einzelhaken
Montage:
Standart Grundmontage mit Anti Tangle Boom.
Fang:
Waller, 1 m, 8.4 kg